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Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin

Herzlich willkommen auf den Internetseiten der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin!

Die moderne Medizin hat in der Vergangenheit vielen akuten Erkrankungen den Schrecken genommen, so dass die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen hat. Damit ist die Generation "70+" fitter und vitaler denn je. Jedoch steigt die Zahl chronischer Erkrankungen weiter an, was für die Betroffenen oft mit Einschränkungen in der Selbständigkeit und auch der Lebensqualität verbunden ist.

Daher steht seit 1994 für die Versorgung älterer und hochbetagter Menschen mit akuten oder akut-exazerbierten chronischen Erkrankungen ein speziell qualifiziertes Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachkräften und Mitarbeitenden der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und Sozialdienst am Klinikum Osnabrück zur Verfügung. 

Unsere Klinik ist eine internistische Klinik mit den Schwerpunkten Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation sowie geriatrische Rehabilitation. Es werden hier Patientinnen und Patienten behandelt mit Erkrankungen aus dem gesamten internistischen Spektrum, wie z. B. der Atemwege, des Herzens und des Kreislaufs, des Verdauungstraktes und des Stoffwechsels einschließlich Zuckerkrankheit sowie auch des Bewegungsapparates. Dabei werden die besonderen Aspekte des Alters und der damit häufig verbundenen Mehrfacherkrankungen mit Einschränkungen der Selbsthilfefähigkeit berücksichtigt.

Was ist Geriatrie?

Geriatrie ist die wissenschaftlich basierte Medizin der späten Lebensphase. Sie hat ihren Schwerpunkt in der Inneren Medizin. Aspekte von Neurologie, Psychiatrie und Allgemeinmedizin haben einen besonderen Stellenwert. Geriatrische Patientinnen und Patienten sind zum einen gekennzeichnet durch ein höheres Lebensalter (in der Regel 70+) oder Hochaltrigkeit (Alter 80+) und das gleichzeitige Vorliegen mehrerer behandlungsbedürftiger Erkrankungen (Multimorbidität). Insbesondere im hohen Lebensalter besteht ein erhöhtes Risiko, im Rahmen einer Akuterkrankung in Bezug auf die Selbständigkeit nachhaltige Einschränkungen zu erfahren. Wissenschaftlich wird dies als Vulnerabilität im hohen Lebensalter bezeichnet. Im Alter können sich Krankheiten mit einem veränderten Erscheinungsbild präsentieren und sind daher häufig schwer zu diagnostizieren. Therapieerfolge treten verzögert ein. In der Regel besteht zusätzlich ein Bedarf an sozialer Unterstützung.

Die adäquate Versorgung dieser Patientengruppe erfordert daher einen ganzheitlichen Ansatz. Geriatrie umfasst deshalb nicht nur organorientierte Medizin, sondern bietet zusätzlich die Behandlung im multiprofessionellen Team, welche den funktionellen Status und die Lebensqualität des älteren Patienten verbessert und seine Autonomie fördert.

Die Geriatrie ist damit die medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation einschließlich Frührehabilitation und Prävention alter Patientinnen und Patienten sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst.

Welche Patienten werden in der Geriatrie versorgt?

Typische geriatrische Patientinnen und Patienten sind in der Regel über 70 Jahre alt. Für ihre Behandlung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, denn viele Ältere leiden an mehreren Krankheiten zugleich. Dabei besteht häufig ein Nebeneinander von akuten und chronischen Erkrankungen aus unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen. Spezifische Krankheitserscheinungen können daher oft nicht nach etablierten Standards (z. B. Leitlinien) behandelt werden, da diese die Multimorbidität geriatrischer Patientinnen und Patienten nicht berücksichtigen. 

Das Ziel der geriatrisch spezialisierten Fachärztinnen und -ärzte ist daher, nicht nur ein bestimmtes Symptom zu behandeln, sondern den Gesamtzustand der Patientinnen und Patienten im Blick zu haben und ihnen zu helfen, so lange wie möglich ihre Gesundheit und Autonomie im Alltag zu bewahren.

Was sind Besonderheiten einer geriatrischen Behandlung?

Wegen der komplexen Situation älterer Patientinnen und Patienten nutzen die Ärzte der Geriatrie zusätzlich zu den klassischen ärztlichen Untersuchungsmethoden das geriatrische Assessment, um alterstypische Mehrfacherkrankungen und die noch bestehenden Ressourcen sowie die körperlich-funktionellen Defizite, aber auch mentale und psychische Probleme sowie das soziale Umfeld des Patienten zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage kann das multiprofessionelle Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und dem Sozialdienst eine umfassende Therapie planen und überprüfen. Das Ziel der geriatrischen Versorgung ist, geriatrische Patientinnen und Patienten zu identifizieren, dem funktionellen Abbau und der Beeinträchtigung des gesamten Organismus entgegenzuwirken und das bisherige Niveau an Autonomie zu erhalten oder wiederherzustellen. Viele Hochbetagte können durch Erhalt ihrer bisherigen Alltagskompetenz ins gewohnte Umfeld entlassen werden. Die bestmögliche Teilhabe kann auf diese Weise sichergestellt werden. 

Geriatrisches Assessment

Das multidimensionale geriatrische Assessment dient der Erfassung der Probleme, aber auch der Feststellung erhaltener Funktionen der älteren Patientinnen und Patienten. Es ist ein diagnostischer Prozess zur systematischen Erfassung der medizinischen, funktionellen und psychosozialen Ressourcen und Probleme betagter Patientinnen und Patienten. Auf dieser Grundlage wird ein umfassender Plan zur weiteren ganzheitlichen Behandlung und Betreuung aufgestellt.

Ziele dieses Vorgehens sind:

  • Verbesserung der Diagnosesicherheit und prognostischer Aussagen
  • sichere Allokation der Betroffenen in die geeignetste Versorgungsform (Akut-/ Rehaklinik, voll-/ teilstationäre oder ambulante Versorgung) 
  • standardisierte Erfassung des Ausgangsbefundes zur besseren Verlaufsbeurteilung und Quantifizierung von Therapieerfolgen 
  • Festlegung eines realistischen Therapieziels, das nach Aufstellung eines Therapieplans unter Berücksichtigung der festgelegten Prioritäten bei multiplen Problemen erreichbar ist

Das geriatrische Assessment ist an unserer Klinik als standardisiertes Vorgehen etabliert auf Grundlage der jeweils aktuellen Leitlinie sowie Empfehlungen der Fachgesellschaft (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie) und des Bundesverbandes Geriatrie. 

Abhängig von den jeweiligen Testergebnissen wird erforderlichenfalls bei Auffälligkeiten ein weiterführendes spezialisiertes Assessment durchgeführt.

Kontakt

Sekretariat

Dr. med. Anja Kwetkat

Montag-Donnerstag: 08:00 – 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 – 13:00 Uhr

Telefon: 0541 – 405 7201
Fax: 0541 – 405 7299

E-Mail allgemein: geriatrie@klinikum-os.de

E-Mail Sekretariat:
E-Mail: gunda.hettwer@klinikum-os.de

Sprechstunden nach Terminvereinbarung
0541  – 405 7201

Gesprächstermine

Gesprächstermine mit Therapeuten,  Sozialdienst, Stat. Ärzten, Oberärzten und Termine zur pflegerischen oder therapeutischen Anleitung bitte über die Station vereinbaren – dort wird ein Vordruck vorgehalten.

Termine mit der Chefärztin bitte ausschließlich über das Chefarztsekretariat vereinbaren.

Allgemeine Rufnummer Klinikum und Telefon Vermittlung in die Patientenzimmer

0541 – 405 0

Notfallaufnahme

0541 – 405 7400

Palliativstation 24 Stunden erreichbar, auch für Rücksprache mit dem rufdiensthabenden Palliativmediziner

Wochentags von 07.30 -16.00 Uhr:
0541 – 405 7207
Zu übrigen Zeiten:
0541 – 405 149000

Facharzttelefon für Einweiser und Arztrückfragen

Werktags 07.45 Uhr bis 16.00 Uhr

Facharzttelefon Palliativmedizin
Tel.: 0541 405 7207
Facharzttelefon Geriatrie
Tel.: 0541 405 7202

Dienstarzt Bereich Geriatrie

Werktags von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr Sonn- / Feiertags 09.00 Uhr – 15.00 Uhr

0541 – 405 7290

Demenzbeautragte
Annette Sechelmann

Demenzbeautragte
T 0541 405-4215
annette.sechelmann@klinikum-os.de

Weitere ambulante Angebote

Kassenärztliche Sprechstunde

Ermächtigungsambulanz auf Überweisung von Vertragsärzten mit ZWB Geriatrie
Die Sprechstunde gilt zur konsiliarischen Beratung in der Behandlung von Höchstaltrigen bzw. bei Vorliegen geriatrietypischer Multimorbidität:
Sturzproblematik
In diesem Rahmen wird auch eine Demenzdiagnostik als relevante Sturzursache durchgeführt.
Spezielle Pharmakotherapie bei Multimedikation

Privatsprechstunde
  • Innere Medizin,
  • Geriatrie,
  • Palliativmedizin

Terminvereinbarung über Sekretariat
0541 – 405 7201

Multiprofessionelles Team

Das multiprofessionelle Team der Geriatrie umfasst folgende Disziplinen:

Ärztliche Versorgung

LEISTUNGEN

Akutgeriatrie

Akut-Erkrankungen können im hohen Alter in Verbindung mit Begleiterkrankungen zu einer veränderten Symptomatik mit oft unspezifischen oder atypischen Beschwerden führen. Dies zu erkennen, um Diagnostik und Therapie nicht zu verzögern, ist gerade in der Akutversorgung wichtig.

Die Klinik für Geriatrie am Klinikum Osnabrück nimmt daher vorrangig akut erkrankte Patientinnen und Patienten nach Einweisung vom Hausarzt oder über die Notaufnahme zur altersmedizinisch

orientierten Behandlung auf. Medizinische Diagnostik und Therapie entsprechen dem internistischen Facharztstandard, ggf. inkl. Monitorüberwachung. Die Erfassung relevanter Diagnosen und eine altersangepasste Medikamentenauswahl stehen im Vordergrund. Zusätzlich zur üblichen Diagnostik

wird ein geriatrisches Assessment durchgeführt, also eine systematische Befragung zur Selbstständigkeit im Alltag, zur Mobilität, zur Stimmung und zur Gedächtnisleistung sowie eine Erfassung des Sozialstatus. Die Verweildauer in der Akutgeriatrie entspricht der üblichen Verweildauer internistischer Kliniken.

Geriatrische Frührehabilitation:

Wird im Rahmen des akuten Krankheitsbildes eine (drohende) Verschlechterung körperlicher oder geistiger Leistungsfähigkeit erkannt, erfolgt auf der Grundlage des geriatrischen Assessments eine geriatrische Frührehabilitation parallel zur Akutbehandlung. Hierfür werden auch Patientinnen und Patienten aus anderen Fachabteilungen des Klinikums bzw. umliegender Häuser bei Fortsetzung der

Akutbehandlung übernommen. Im Rahmen der Frührehabilitation wird ein strukturiertes, interdisziplinäres 24-Stunden-Behandlungskonzept mit täglichen Einzelbehandlungen und dokumentierten Absprachen zwischen allen Berufsgruppen umgesetzt. Ein besonderer Schwerpunkt hierbei liegt neben der ärztlich geleiteten Zusammenführung von Akutbehandlung und therapeutischen Maßnahmen in der aktivierend-therapeutischen Pflege und frühestmöglicher, intensiver Mobilisation. 

Die Verweildauer ist abhängig von dem Erfordernis zur Krankenhausbehandlung (Arztentscheidung).

Dezentrale Frührehabilitation

Frührehabilitation wird auch für Patientinnen und Patienten mit „Geriatrie-Risikoprofil“ angeboten, die aktuell aber noch dringlich in anderen Fachabteilungen behandelt werden müssen bzw. aktuell kein Bett zur Übernahme in die Geriatrie zur Verfügung steht. Für die „dezentrale“ Frührehabilitation

ist ein komplettes Geriatrie-Team aus Ärztinnen und Ärzten, spezialisierter Pflege und Therapeutinnen und Therapeuten „vor Ort“ und führt frührehabilitative Maßnahmen parallel zu den

akutmedizinischen Maßnahmen der entsprechenden Fachabteilung durch. Die Übernahme in die Geriatrie erfolgt nach Absprache mit der jeweiligen Fachabteilung.

Bereich Reisberg

Für Patienten mit einer im Alltag auffälligen Demenz bzw. einem akuten Delir, die Akutgeriatrie oder Frührehabilitation benötigen, halten wir einen „geschützten“ Bereich mit speziell geschultem Personal vor. Wir lehnen Fixierung von Patienten strikt ab.

Geriatrische Rehabilitation

Für einen Teil unserer Patientinnen und Patienten ist nach Abschluss der Akutbehandlung noch eine weiterführende Rehabilitation erforderlich. Voraussetzung ist neben dem Rehabilitationsbedarf auch die Bereitschaft der Patientin/des Patienten sowie eine positive Rehabilitationsprognose. Für eine nahtlose Weiterbehandlung dieser Patientinnen und Patienten der Geriatrie stehen uns eine begrenzte Zahl an Betten zur Verfügung. Die Kostenzusage der Kostenträger ist Voraussetzung für die Rehabilitationsbehandlung, die Verweildauer ist abhängig von dem Erfordernis zur stationären Behandlung (Arztentscheidung).

 

 

 

 

 

 

TEAM

Dr. med. Anja Kwetkat

Chefärztin
 

Oberärzte

Geriatrie

Dr. Katrin Schnell

Leitende Oberärztin
FÄ für Innere Medizin
FÄ für Geriatrie

Dr. Martin Stöckl

Oberarzt
FA für Allgemeinmedizin, Geriatrie und Palliativmedizin
Verantwortlicher für die dGFR
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin

Palliativmedizin

Dr. Birgit Teigel

Ltd. Oberärztin, Bereichsltd. Ärztin Palliativ
FÄ für Allgemeinmedizin, Geriatrie, Palliativmedizin

Dr. Huberta Wiese

stv. Leitung Palliativ
FÄ für Innere Medizin, Geriatrie, Palliativmedizin

Assistenten
Dr. Wolfram Regen

Assistenzarzt

Marianne Ummen

Assistenzärztin

Kristina Mironaité-Masiuliené

Assistenzärztin

Physician Assistant
Nelli Sänger

Physician Assistant 
B. Sc.dGFR

Sekretariat
Gunda Hettwer

Chefarztsekretärin

Pflegedienst
Marc Hallmann

Stationsleitung
Station 49
Telefon: 0541 405-149000

Yvonne Heising

Stationsleitung
Station 29.1
Telefon: 0541 405-129100

Stephanie Quander

Stellv. Stationsleitung
Station 29.1

N.N.

Stationsleitung
Station 29.2
Telefon: 0541 405-129200

Jörg Maunert

Stationsleitung
Station 29.2

Annette Sechelmann

Pflegedienstleitung
St. 29.1, St.49
Telefon: 0541 405-4215
E-Mail: annette.sechelmann@klinikum-os.de

 

Oliver Geers

Pflegedienstleitung
St. 29.2
Telefon: 0541 405-4211
E-Mail: oliver.geers@klinikum-os.de 

 

Simon Lange

Stationsleitung
Station 29.2

Psychologie
Dorothea Blaich

Psychologie 

Katrin Heumann

Psychologie 

Anna Wacker

Psychologie 

Seelsorge
Jörg Menke

Diplom Theologe 
Büro: Ebene 0 / gegenüber der Kapelle
0541 – 405 5180
joerg.menke@klinikum-os.de

Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie
Katrin Disselkamp

Therapeutische Teamleitung 

Reinhard Foppe

Therapeutische Teamleitung

Claudia Preul

Therapeutische Teamleitung

Informationen zu unserer Klinik

Akutgeriatrie

Die Aufnahme erfolgt entweder über die Notaufnahme oder nach telefonischer Absprache durch den einweisenden Arzt (Facharzttelefon 0541 – 405 7202) direkt auf unsere Stationen.

In unserer Krankenhausabteilung werden ältere Patientinnen und Patienten (in der Regel 70 Jahre und älter) mit erheblichen Begleiterkankungen und hochaltrige Patientinnen und Patienten (80 Jahre und älter) auch ohne besondere Begleiterkrankungen akutmedizinisch versorgt mit typisch internistischen Erkrankungen wie z. B. 

  • Wiederholten Stürze
  • Unklaren Schmerzzustände
  • Zunehmenden, unklaren Gangstörungen und Mobilitätsproblemen
  • Ess- und/oder Trinkschwäche
  • Unklarem Gewichtsverlust
  • Neu aufgetretener Harn- und/oder Stuhlinkontinenz
  • Zunehmender Antriebslosigkeit
  • Akuten Verwirrtheitszustände
    (Delir verschiedenster Genese, insbesondere Infektionen)
  • Herz-/Kreislauf- und Gefäßerkrankungen
    (chronischer Herzschwäche, Folgen langdauernder Durchblutungsstörungen)
  • Erkrankungen der Lunge
    (Entzündung, chronische Lungenerkrankungen)
  • Stoffwechselstörungen
    (Osteoporose, Diabetes, Ernährungsproblemen,  Elektrolytstörungen)
  • Schluck- oder Verdauungsproblemen

Auf der Grundlage des internistischen Facharztstandards bestimmen dabei die besondere Expertise bei geriatrischen Fragestellungen und die parallele Betrachtung von Diagnosen und funktionellen Einschränkungen sowie Wahrnehmung von Patientenwünschen unser Handeln in Diagnostik und Therapie.

Als Krankenhausabteilung unterliegen wir den üblichen, engen Anforderungen der Kostenträger und des Medizinischen Dienstes zum Nachweis des Erfordernisses zur Krankenhausbehandlung.  Ein Aufenthalt bzw. eine Verlängerung des Aufenthaltes zur Vermeidung von Kurzzeitpflege, zur Überbrückung bis zur Organisation häuslicher Pflege, dem Vorhandensein eines Pflegeheimplatzes oder anderer organisatorischer Probleme ist nicht möglich.

Unter Wahrnehmung bisheriger Funktionen und Fähigkeiten und vorhandener Ressourcen, erhoben unter anderem durch das Geriatrische Assessment entscheiden wir bei jeder Patientin/jedem Patienten nach fachlichen Gesichtspunkten und in Absprache mit den Betroffenen, ob parallel zur Akutbehandlung ein rehabilitativer Ansatz sinnvoll ist. Diese Kombination von Leistungen wird als Geriatrische Frührehabilitation bezeichnet.

Geriatrische Frührehabilitation

Frührehabilitation bedeutet den frühestmöglichen Beginn von strukturierten, konzeptorientierten, rehabilitativen Maßnahmen integriert in die stationäre Akutbehandlung der Patientinnen und Patienten. Die Konzepte richten sich nach dem Bedarf der Patienten. Frührehabilitation ist Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V. Wir führen diese strukturierte Behandlung (Komplexbehandlung entsprechend dem Deutschen DRG-System) bei Patientinnen durch, bei denen über Frühmobilisation hinausgehender Behandlungsbedarf in ≥2 Bereichen besteht:

  • Sitzen/Transfer/Stehen
  • Gehen
  • Toilettengang
  • Waschen/Baden
  • Kontinenz
  • Haushaltsführung/IADL

Die Entscheidung dieser Behandlung wird fachärztlich nach assessmentbasierter Entscheidung des geriatrischen Teams getroffen. Dies erfolgt primär bei Patientinnen und Patienten, die in die MED IV aufgenommen wurden, darüber hinaus bei Patientinnen und Patienten anderer Fachabteilungen des Klinikums nach fachärztlichem Konsil sowie bei Patientinnen und Patienten aus anderen Kliniken, die zur Frührehabilitation verlegt werden.

Nicht frührehabilitationsfähig ist eine Patientin/ein Patient nur bei andauernder Intensivpflichtigkeit mit Kreislaufinstabilität oder bei Erkrankungen, die jegliche Mobilisierung verbieten.

Die Dauer der Frührehabilitation wird durch die Notwendigkeit der akuten Krankenhausbehandlung bestimmt. Falls aus Sicht des Behandlungsteams notwendig und sinnvoll kann in Einzelfällen unmittelbar im Anschluss eine Rehabilitationsbehandlung (Geriatrische Reha) bei den Kostenträgern beantragt werden.

Die Abgrenzung zwischen Frührehabilitation und Rehabilitation kann letztendlich nur die behandelnde Geriaterin/der behandelnde Geriater unter Wertung des Gesamtverlaufes festlegen.

Geriatrische Rehabilitation

Das Niedersächsische Geriatrie-Konzept (2012, LV Geriatrie) sieht für Geriatriezentren ausdrücklich die Kombination von Akutgeriatrie mit Frührehabilitation und Geriatrischer Rehabilitation vor. Auch die MED IV sieht im Rahmen des Gesamtkonzeptes Betten zur Erbringung von Leistungen der Geriatrischen Rehabilitation nach § 111 SGB V vor. Aus Gründen der ausgeprägten Nachfrage nach Akutgeriatrischen Betten (Auslastung > 90%) können bei begrenzten räumlichen Ressourcen für die klassische Rehabilitation aktuell nur begrenzt Betten zur Verfügung gestellt werden.

Die Rehabilitationsmaßnahme muss vorab von den Krankenkassen bewilligt werden. Grundsätzlich muss zwischen drei Zugangswegen zur Geriatrischen Rehabilitation unterschieden werden:

  1. AHB Verfahren, Rehabilitation direkt im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung
  2. Antragsrehabilitation, die Rehabilitation wird vom Hausarzt beantragt
  3. Rehabilitation vor Pflege nach entsprechender Empfehlung des MD im Rahmen des Pflegeversicherungs-Antragsverfahrens

Für die Patientinnen und Patienten der geriatrischen Rehabilitation in Niedersachsen gelten klare, vom Arzt zu überprüfende Kriterien in Abgrenzung zur Akutgeriatrie/Frührehabilitation:

  • Das Indikationsspektrum entspricht dem der Geriatrischen Frührehabilitation.
  • Die Rehabilitationsmaßnahme umfasst Maßnahmen mit Einzel- und Gruppentherapien sowie einer aktivierend-therapeutischen Pflege im 24-Stunden-Konzept.
  • Die Zeitdauer der Behandlung richtet sich ausschließlich nach dem Erfordernis zur stationären Behandlung.
  • Die Kostenzusage der Kostenträger stellt hierbei nur einen Genehmigungszeitrahmen dar.
  • Die Rehabilitationsdauer bei geriatrischen Patienten ist individuell und wird häufig von der „Regelzeitverweildauer“ von drei Wochen abweichen. 
Palliativmedizin

Kontakttelefon (24h) :
0541 – 405 7207 oder
0541 – 405 149000

Wir behandeln Patientinnen und Patienten mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung, bei denen die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund steht.

Dies sind nicht nur Patientinnen und Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung, bei denen Strahlen- oder Chemotherapie zu keiner weiteren Lebensverlängerung führen werden.  Auch Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen chronischen Erkrankungen (z.B. Lungen- und Herzerkrankungen, Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose oder fortgeschrittener Demenzerkankung) profitieren erheblich von einer palliativmedizinischen Behandlung durch effektive Therapie von Symptomen wie Luftnot, Schmerzen, Angst, u.a..

Auch Patientinnen und Patienten mit dem Wunsch auf „Einstellung aller lebensverlängernden Maßnahmen“ z. B. nach einem schweren Schlaganfall oder nach langem Intensivaufenthalt werden auf unserer Palliativstation begleitet.

Die Palliativstation am Klinikum Osnabrück versteht sich dabei als eine Anlaufstelle zur Krisenintervention. Bei akuter Verschlechterung oder ambulant nicht beherrschbaren Symptomen ist eine sofortige Aufnahme jederzeit möglich. Es besteht eine 24-h-Rufbereitschaft durch eine Palliativmedizinerin/Palliativmediziner.

Typische Beschwerden, die zu einer stationären Aufnahme führen sind beispielsweise:

  • Luftnot
  • Schmerzen
  • Angst
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Überforderung der Angehörigen

Die Behandlungsdauer orientiert sich an den Beschwerden der Patientin/des Patienten und liegt durchschnittlich bei 1 - 2 Wochen.

Nach der Behandlung der akuten Symptomatik unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten sowie deren Zugehörige bei der weiteren ambulanten Versorgung zu Hause, im Hospiz oder in einem Pflegeheim. Es besteht eine enge Kooperation mit dem Osnabrücker Hospiz sowie der ambulanten spezialisierten Palliativversorgung (SAPV).

Wir entlassen unsere Patientinnen und Patienten mit der Gewissheit, dass sie jederzeit kurzfristig wiederaufgenommen werden können, falls erneut Hilfe notwendig sein sollte. Auch Sterbebegleitung gehört zu den Aufgaben der Palliativstation.

Weitere Informationen, auch über unseren Förderverein finden Sie unter www.pallme-os.de

Arbeiten im multiprofessionellen Team

Die Arbeit im therapeutischen Team setzt neben der hohen Professionalität und Expertise der jeweiligen Teammitglieder auch einen strukturierten Austausch zwischen den verschiedenen Professionen voraus. Dazu braucht es im Team abgestimmte Prozesse, die hier kurz im Überblick dargestellt werden:

  • Alle Berufsgruppen erhalten am Aufnahmetag zu jedem Patienten standardisierte Basisinformationen (Stammblatt). Dies enthält alle zur Therapieeinleitung entscheidenden Angaben. Damit ist ein ärztlicher Therapieauftrag erfolgt. Dieser wird gegebenenfalls mündlich oder schriftlich ergänzt.
  • Physiotherapie und Ergotherapie versorgen zeitnah jeden Patienten mit geeigneten Hilfsmitteln.
  • Die Logopädie wird bei schluckauffälligen Patienten vor der ersten Nahrungsaufnahme in den Aufnahmeprozess eingebunden. Diese Tätigkeit wird an Sonn- und Feiertagen gemeinsam von Pflege und Ärztlichem Dienst übernommen.
  • Physiotherapie, Ergotherapie und Sozialdienst sind bei jedem Patienten aktiv in den Assessmentprozess ab Aufnahmetag eingebunden.
  • Psychologie und Logopädie erhalten am Aufnahmetag alle Basisinformationen zum Patienten. Sie werden im strukturierten Diagnostik- und Behandlungsprozess bei bestimmten Untersuchungsbefunden oder bei klinischer Auffälligkeit tätig.
  • Alle Bereiche des therapeutischen Teams, der ärztliche Dienst sowie die Pflege entwickeln auf der Grundlage von Anamnese, Aufnahmebefund und Basis-Assessment aus eigener fachlicher Kompetenz und in Wahrnehmung der Wünsche des Patienten Therapieziele und Therapievorschläge.
  • Im Rahmen von Therapieplankonferenz oder Vorbesprechung Chefarztvisite (spätestens innerhalb von drei Tagen) werden die Empfehlungen aller Therapiebereiche, der Pflege und des ärztlichen Dienstes unter fachärztlicher Verantwortung abgeglichen und ggf. zu Fernzielen weiterentwickelt. Daraus abgeleitet ergeben sich Zwischenziele und Zeitvorstellungen.
  • Mit der Festlegung von Fernzielen, Zwischenzielen und Zeitvorstellungen beginnt die Entlassungsplanung quasi am Aufnahmetag. Angehörige werden je nach zukünftiger Einbindung in das Versorgungskonzept und unter Wahrung des Patientenwillens zeitnah involviert.
  • Die Hilfsmittelverordnung erfolgt, sobald der zum Entlassungszeitraum bestehende Hilfsmittelbedarf absehbar wird und eine ggf. erforderliche Erprobung der bzw. Anleitung an die Hilfsmittel erfolgt ist. Die Verordnung erfolgt stets nach dem Prinzip „Verordnet wird so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“. Alle Verordnungen müssen über Sanitätshäuser mit Kostenvoranschlag an Kostenträger gesandt werden. Dort wird über Genehmigung des Hilfsmittels und den Lieferanten entschieden. Hierdurch entstehen zeitweise unvorhersehbare Verzögerungen. Die Entlassung erfolgt erst, wenn zwingend notwendige Hilfsmittel (Arztentscheidung) vorhanden sind bzw. am Entlassungstag zur Verfügung gestellt werden.
  • Der Sozialdienst begleitet den gesamten Aufenthalt und steht für Patienten und die in die Weiterversorgung involvierten Angehörigen für Fragen zu Pflegeversicherung, anderen Anträgen, möglichen Versorgungsstrukturen und deren Finanzierung zur Verfügung.
  • Die Behandlung wird durch Entlassungsassessment und Einschätzung des Behandlungserfolges evaluiert.