A + A+ A++

SCHRIFTGRÖSSE ÄNDERN

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

  • [Strg] - [+] Schrift vergrößern
  • [Strg] - [-] Schrift verkleinern
  • [Strg] - [0] Schriftgröße Zurücksetzen

Toama Toama – Start nach Maß

Guter Start auf der Station 19.1. (von links oben): Toama Toama, Oliver Geers, Sabrina Schwigon und Sabine Brinkmann. Fotograf: Jens Lintel

Start nach Maß: Junger Syrer hat in kürzester Zeit seine Berufsanerkennung und die Einarbeitung auf der Stroke Unit im Klinikum Osnabrück absolviert 

Trotz Corona hat der 28-jährige Toama Toama aus Aleppo in Syrien es in der Pandemie nicht nur geschafft, innerhalb weniger Monate seinen Berufsabschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger im Klinikum Osnabrück anerkennen zu lassen, sondern er hat gleich noch die Einarbeitung auf der überregionalen Stroke Unit erfolgreich beendet. 

„Wir haben schon vielfach Menschen bei uns integriert, die neu nach Deutschland gekommen sind und es auch gleich geschafft haben, ihre Berufsabschlüsse anerkennen zu lassen – aber es ist das erste Mal vorgekommen, dass einer von ihnen direkt auf einer Intermediate Care Einheit sowie auf der Stroke Unit gestartet ist und es dort geschafft hat“, freut sich Pflegedienstleiter Oliver Geers. „Und das nächste Ziel hat Toama Toama auch bereits im Auge: Im Herbst steigt er in die Fachweiterbildung für die Pflege auf Stroke Units ein, die von unserer Akademie erstmals angeboten wird. Damit gehört er zu den speziell für die Schlaganfallversorgung ausgebildeten Pflegefachkräften .“ 

Der junge Mann arbeitet auf der Station 19.1 der Klinik für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation des Klinikums, in der hauptsächlich Patienten mit Schlaganfällen versorgt werden. Etwa ein Viertel der rund 50 Mitarbeitenden haben diesen Abschluss. Toama Toama freut sich über den guten Start in Osnabrück. Ihm ist anzumerken, wie froh er darüber ist, dass es im Klinikum so gut läuft. „Ich habe tolle Kollegen und fühle mich sehr wohl in unserem Team“, sagt der junge Mann. 

Toama Toama hat, wie er berichtet, in Syrien ein Krankenpflegestudium absolviert, bevor er am 9. September 2015 vor dem Bürgerkrieg aus seiner Heimat geflohen ist. „Ich wollte nach Deutschland, weil hier Arbeitskräfte gesucht werden und gute Chancen bestehen.“ Sieben Tage lang sei er unterwegs gewesen, über die Türkei, Griechenland, die Balkanländer und Österreich, bevor er bei uns angekommen ist. „Ich war erst in Flensburg, wo ich meine Sprachkurse absolviert und dann erst in einem Freiwilligen Sozialen Jahr und später noch in einem Praktikum in Krankenhäusern gearbeitet habe. Ich habe aber in Schleswig-Holstein keine Möglichkeit gefunden, meinen Berufsabschluss anerkennen zu lassen – deswegen habe ich auf einen Rat eine Anfrage ans Klinikum gerichtet und dann ging alles ganz schnell.“ 

Die Pflegedienstleitung  habe sich innerhalb weniger Stunden zurückgemeldet, erinnert sich der junge Mann. „Das lag aber bei Toama Toama nicht nur daran, dass wir an guten Pflegekräften immer interessiert sind,“, schmunzelt Oliver Geers, „sondern wir fanden es spannend, dass er zuvor bereits in der Intensivpflege gearbeitet hatte und an diesem Bereich weiter interessiert war.“ Der junge Syrer habe danach einen Tag lang einen Hospitationseinsatz auf der Station 19.1. absolviert. Dabei habe er gleich einen guten Eindruck hinterlassen  und es sei mit Stationsleiterin Sabine Brinkmann und Praxisanleiterin Sabrina Schwigon der Entschluss gefasst worden, ihn einzustellen und die Berufsanerkennung auf der Stroke Unit des Klinikums durchzuführen. 

„Er war ein anspruchsvolles Programm, das Toama Toama absolviert hat, da er gleichzeitig weitere sprachliche Kompetenzen erwerben, sich im Stationsteam einfinden und sich inhaltlich in das Themengebiet einarbeiten musste“, erklärt Sabrina Schwigon, die auch sonst Auszubildende in der Pflege auf der Station anleitet. „Aber wir haben gezielt darauf hingearbeitet, dass er das Pensum schafft und das hat ja trotz aller weiteren Erschwernisse durch die Pandemie auch gut geklappt. Trotz der hohen Arbeitsbelastung auf der Station und der vielen Notfälle habe ich mit Toama kontinuierlich an unserem Einarbeitungskonzept gearbeitet. Wir haben in regelmäßigen Abständen Gespräche geführt, in denen wir immer wieder neue Ziele festgelegt haben und die zu erreichenden Ziele überprüft haben. Toama war dabei immer sehr offen und an Feedback interessiert, sodass die Gespräche stets sehr positiv zu bewerten waren. Durch die guten Zielvereinbarungen und die kontinuierliche Begleitung hat die Einarbeitung sehr gut funktioniert. Bei Schwierigkeiten oder Hindernissen fanden zusätzliche Gespräche statt. Insgesamt ein sehr positiver Verlauf!“ “ 

Sabine Brinkmann lobt, wie sich der neue Mitarbeiter ins Team integriert hat. „Er hat sich durch sein freundliches Auftreten gleich von Anfang an sehr gut bei uns eingefunden. Außerdem ist er hochmotiviert und geht so engagiert, hilfsbereit und verantwortungsbewusst mit den Patienten um, dass auch seine Arbeitsleistung gleich auf Anerkennung gestoßen ist.“ Nach Meinung seiner Vorgesetzten hat der junge Mann einen Start nach Maß im Klinikum hingelegt. „Etwas schade ist bloß, dass wir bisher keine Gelegenheit hatten, uns über die Arbeit hinaus kennenzulernen, da wegen der Corona-Maßnahmen viele Aktivitäten im letzten Jahr ausfallen mussten, so wie beispielsweise unsere jährliche Weihnachtsfeier.

Toama Toama gehört jetzt seit mehr als einem Jahr zum Team des Klinikums. Er hat zunächst in einer Übergangswohnung gelebt, die das Krankenhaus für neue Mitarbeiter bereithält. „Mittlerweile habe ich eine eigene Wohnung gefunden, von der aus es nicht weit zum Klinikum ist“, berichtet er. Von Osnabrück hat er noch keine Meinung – mangels Gelegenheit: „Ich gehe viel spazieren und habe mir natürlich die Stadt schon angesehen – aber so richtig kennenlernen konnte ich sie ja noch nicht.“


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
Leitung Marketing/Kommunikation
Telefon: 0541- 405-5100 
Mobil:   0176 103 601 26 
E-Mail: silvia.kerst@klinikum-os.de 

Folgen Sie uns auch bei: