Am 25.10.23 fand der jährliche „Aktionstag Saubere Hände“ am Klinikum Osnabrück statt.
Ziel dieses Aktionstages ist es das Bewusstsein dafür wach zu halten, dass der Hauptübertragungsweg für Krankheitserreger die kontaminierte („verschmutzte“) Hand ist.
Das Klinikum beteiligt sich seit 2017 an der Initiative zur Verbesserung der Handhygiene in Gesundheitseinrichtungen, bei der fortlaufend Schulungen erfolgen und darauf geachtet wird, dass die Bedingungen für die Händehygiene optimal sind, u.a. indem überall ausreichend Desinfektionsmittelspender zur Verfügung stehen.
So darf man sich beispielsweise niemals allein auf den Gebrauch medizinischer Einmalhandschuhe verlassen – diese können nämlich mikroskopisch kleine Löcher haben, über die es zu einer Kontamination der Hand komme. Daher ist es unbedingt erforderlich, die Hände nach dem Ausziehen der Handschuhe zu desinfizieren, um Patienten, Mitarbeitende und sich selbst so gut wie möglich davor zu schützen, dass Krankheitserreger übertragen werden.
Es gibt fünf sog. Momente, in denen die Hände auf jeden Fall desinfiziert werden müssen:
- vor jedem Patientenkontakt
- vor allen aseptischen Tätigkeiten
- nach Kontakt mit (möglicherweise) infektiösem Material
- nach Kontakt mit Erkrankten
- nach Kontakt mit der direkten Patientenumgebung
Gradmesser für die Umsetzung der Handhygiene ist u.a. der Verbrauch von Desinfektionsmitteln. Diese Kennzahl in Kombination mit weiteren Maßnahmen hat dazu geführt, dass das Klinikum mittlerweile das „Gold“-Siegel der Aktion Saubere Hände führen darf. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Hautpflege; denn nur gesunde Haut lässt sich problemlos desinfizieren. Aus diesem Grund wurden mit Unterstützung des Hautpflegeprodukteherstellers Schülke-Mayr Feuchtigkeitsmessungen der Haut und eine dem Befund entsprechende Pflegeberatung durchgeführt.
Wie die leitende Hygienefachkraft Natalie Jürgens erklärte, geht die Gefahr, dass Hände austrocknen, nicht von den Desinfektionsmitteln aus. „Diese enthalten immer Bestandteile, die die Haut auch gleich pflegen“, so Jürgens. „Sondern Ursache von trockenen Händen ist häufig das Händewaschen. Um vorzubeugen, sollten die Hände nach dem Waschen immer eingecremt werden.“
Um die korrekte Händedesinfektion zu üben und zu kontrollieren, kam wieder eine Schwarzlicht-Box zur Anwendung, in der nach dem Desinfizieren der Hände mit einem speziellen lichtempfindlichen Mittel kontrolliert werden konnte, ob alle Stellen ausreichend benetzt wurden. „Es gibt Stellen etwa an den Fingerkuppen, die sich beim Desinfizieren nicht so gut erreichen lassen oder übersehen werden – im Schwarzlicht sieht man das sofort und kann hinterher besser auf die korrekte Durchführung der Händedesinfektion achten“, so Kirstin Lusmöller, die als Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention ebenfalls zum Hygieneteam gehört.
Besonders beliebt waren an dem Aktionstag wieder die Anleitungen zur Handmassage, bei denen die Teilnehmer*innen ihren Händen ein Wohlfühlprogramm verpassen konnten. Als weitere Aktion gab es nach Infos von Natalie Jürgens noch ein Wissensquiz zur Handhygiene, bei dem kleine Aufmerksamkeiten der Klinikums-Kampagne „Green Hospital“, wie ein Bienenhotel für den Balkon, als Gewinne winkten.
Die Aktionstage werden als offenes Angebot für alle Mitarbeiter und die Auszubildenden der Klinikums-Akademie organisiert. „Der Zuspruch ist über die Jahre immer weiter gestiegen“, freute sich Jürgens. „Und diesmal hatten wir wirklich volles Haus. Es hatten sich mehrere Ausbildungskurse aus der Akademie angemeldet und es war eine wirklich große Zahl von Mitarbeitenden beteiligt – Mediziner, Pflegekräfte und Menschen aus allen weiteren Abteilungen.“ In der Handhygiene liege nun einmal der wirksamste Schutz gegen die Verbreitung von Keimen. „Deswegen ist es gut, wenn sich viele Mitarbeitende an dem Aktionstag beteiligen.“