A + A+ A++

SCHRIFTGRÖSSE ÄNDERN

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

  • [Strg] - [+] Schrift vergrößern
  • [Strg] - [-] Schrift verkleinern
  • [Strg] - [0] Schriftgröße Zurücksetzen

Lebensqualität und nicht nur Lebenserhaltung: Innovative Herzschrittmacherversorgung im Klinikum Osnabrück

Spezialisiert auf die innovative Herzschrittmachertechnik: Dr. Dirk Hasselmann (r.) und Dr. Rainer Grove.

Im Klinikum Osnabrück hat sich die Versorgung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen jetzt noch weiter verbessert. In der Kardiologie des Hauses auf dem Finkenhügel können Patienten bereits seit 2018 erstmals mit den innovativen „His-Bündel-Herzschrittmachern“ versorgt werden, die das Risiko erheblich senken, dass als Langzeitfolge des künstlichen Impulsgebers die Pumpleistung des Herzens nachlässt und eine sogenannte Herzinsuffizienz entsteht. Nun gehört das Klinikum Osnabrück zu den ersten Häusern, das die neue Therapieform in der regulären Patientenversorgung etabliert.

Wie Dr. Dirk Hasselmann und Dr. Rainer Grove, Leitende Abteilungsärzte in der Medizinischen Klinik I für Kardiologie, Angiologie, Rhythmologie, Nephrologie und Intensivmedizin, erklären, wird es nicht selten beobachtet, dass bei Patienten mit Schrittmachern auf Dauer solche Herzschwächen entstehen. „Welche Art Herzschrittmacher wir wählen, entscheiden wir je nach Erkrankungsbild des Patienten. Es gibt aber einige Indikationen, bei denen die His-Schrittmacher nach der aktuellen Studienlage die bestmögliche Versorgung darstellen“, erläutert Hasselmann.

„Es ist mit einem sehr großen technischen Aufwand verbunden, diese Schrittmacher zu implantieren“, macht Grove deutlich, „wobei die Schwierigkeit aber nicht die Operation an sich ist, die wie bei anderen Eingriffen dieser Art läuft, sondern vielmehr darin liegt, die Stelle ausfindig zu machen, an der wir die Elektroden ansetzen müssen.“ Anders als konventionelle Impulsgeber werden diese Schrittmacher nicht in der rechten Herzspitze eingesetzt, sondern sie werden an das His-Bündel platziert, einen nur wenige Millimeter kleinen Teil des Reizleitungssystems des Herzens. 

Das His-Bündel, benannt nach dem deutschen Pathologen Wilhelm His (1863-1934), spielt eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung der Impulse, die das Herz schlagen lassen. Die Struktur besteht aus speziellen Herzmuskelzellen, sie befindet sich zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern. „Wir setzen ein hochmodernes Lokalisierungs-Verfahren ein, bei dem wir die elektrischen Signale im Herzen sichtbar machen, um das His-Bündel genau zu lokalisieren und die Schrittmachersonde präzise einzubringen“, erklärt Grove. „Der Vorteil dieser Schrittmacher liegt darin, dass dadurch eine physiologische, also natürliche Pumpbewegung ausgelöst wird, weil die Impulse auf den natürlichen Stimulationswegen des Herzens weitergegeben werden“, erläutert Hasselmann. Anders als bei herkömmlichen Schrittmachern kann dadurch eine Asynchronie der Herzkammern vermieden werden, die langfristig zur Herzschwäche führen kann.

Wie die beiden Mediziner erklären, geben moderne Herzschrittmacher bis zu 200000 winzige elektrische Impulse täglich ab. Sie messen kontinuierlich die Herzfrequenz der Patienten und passen ihre Leistung daran an. Nach den Angaben von Hasselmann und Grove liegt die Funktionsdauer abhängig von der Batterieleistung und Programmierung bei mindestens sechs bis acht Jahren. „Für Patienten mit Herzschrittmachern sind halbjährige Nachsorgen vorgesehen, bei denen nicht nur allein technische Funktionen sondern auch die rythmologische Optimierung für den Patienten sichergestellt wird. Durch die Verwendung von speziellen Hochleistungsbatterien lässt die Leistung nur sehr langsam nach, so dass immer genug Zeit ist, die Schrittmacher auszutauschen“, so Grove.  „Herzschrittmacher werden bereits seit etwa 60 Jahren eingesetzt und die Vorläufer der heutigen Geräte schon seit über 40 Jahren“, macht Hasselmann deutlich. „Aber anders als früher dienen sie heute nicht mehr nur der Lebenserhaltung, sondern sie ermöglichen eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.“

Privatdozent Dr. Carsten Schneider, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, erklärt: „Ich bin froh, dass wir unseren Patienten diese neuartige Behandlungsmöglichkeit anbieten können und damit das Spektrum der Herzschrittmachertherapie wesentlich erweitern.“


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
Leitung Marketing/Kommunikation
Telefon: 0541- 405-5100 
Mobil:   0176 103 601 26 
E-Mail: silvia.kerst@klinikum-os.de 

Folgen Sie uns auch bei: