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Infoveranstaltung „Klinikum im Dialog“ am 11. Juni um 18 Uhr

Das Gläschen in Ehren kann niemand verwehren? Karsten Meyer, der Chefarzt des Suchtkompetenzzentrums des Klinikums Osnabrück, hält nichts davon, die Gefahren von Alkohol zu verharmlosen. „Nicht alle Menschen, die regelmäßig trinken, sind abhängig“, sagt Meyer. „Aber es ist ein schmaler Grat zwischen Genuss, Gewohnheit und Sucht. Aus medizinischer Sicht ist es niemals ungefährlich, Alkohol zu trinken – höchstens gibt es relativ ungefährliche Trinkmengen.“

Wie eine Alkoholabhängigkeit bei sich oder anderen Menschen erkannt werden kann und welche Wege es gibt, eine Sucht zu überwinden, erklären Meyer und Manuela Stumpe, die Therapeutische Leiterin der Fachklinik Möhringsburg des Klinikums, am Dienstag, 11. Juni, 18 Uhr, in einer Online-Informationsveranstaltung in der Reihe „Klinikum im Dialog“. Meyer und Stumpe geben dabei in dem Impuls-Vortrag „Alkoholsucht erkennen und überwinden“ einen kurzen Überblick und können von den Zuschauern/Teilnehmern befragt werden. Die Online-Informationsveranstaltung mit Meyer und Stumpe wird als Live-Stream übertragen, der an dem Abend über die Internetseite des Klinikums unter www.klinikum-os.de und bei der Neuen Osnabrücker Zeitung über www.noz.de aufgerufen werden kann. Anders als in der Vergangenheit läuft die Veranstaltung diesmal ausschließlich online. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos und die Beteiligung anonym ohne Registrierung möglich.

Es können über Alkohol hinaus auch Fragen zu Abhängigkeitserkrankungen durch weitere Suchtmittel, wie Cannabis, Amphetamine oder Medikamente gestellt werden. Dabei kann es um das Erkennen von Warnzeichen und Symptomen ebenso gehen, wie um Auswege aus Abhängigkeiten, Behandlungsangebote, Entzugserscheinungen sowie die Rolle von Angehörigen und mögliche Hilfe durch sie.

Das Klinikum beteiligt sich mit der Online-Informationsveranstaltung an der „Aktionswoche Alkohol“, in der vom 8. bis 16. Juni bundesweit vor den Gefahren durch Bier, Wein, Schnaps & Co. gewarnt wird. Wie Meyer erläutert, soll bei der Aktionswoche unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ dazu aufgerufen werden, den persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit der oft verharmlosten „Volksdroge“ zu hinterfragen. „Es gibt viele Menschen, die zu viel Alkohol trinken“, sagt Meyer. „Bei uns in Deutschland sind knapp 1,8 Mio. Menschen zwischen 18 und 64 Jahren von einer Abhängigkeitserkrankung durch Alkohol betroffen. Darüber hinaus wird geschätzt, dass 7,9 Mio. Menschen gesundheitlich riskant trinken und dass bei 9 Mio. weiteren Menschen zumindest ein problematischer Alkoholkonsum vorliegt – sie alle sind von einer Suchtgefahr bedroht.“

Vielen Menschen sei es nicht bewusst, dass Alkoholkonsum (mit-)verursachend für über 200 Krankheiten sein könne, bis hin zu Darm- und Brustkrebs. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurde mit Zahlen aus dem Jahr 2016 berechnet, dass jährlich etwa 19000 Todesfälle von Frauen und 43000 von Männern ausschließlich auf Alkohol zurückgehen.

Nicht nur, dass durch alkoholbedingte Krankheiten jährlich direkte und indirekte Kosten entstehen, die nach den Infos zur Aktionswoche Alkohol auf über 40 Milliarden Euro geschätzt werden, sondern Alkohol spielt auch bei Unfällen im Straßenverkehr, bei Vandalismus und weiteren Straftaten und vor allem bei Gewaltdelikten und besonders bei Gewalt gegen Frauen eine Rolle. 40565 Angriffe gegen Frauen unter Alkoholeinfluss wurden allein 2017 verübt, so das Material der Aktionswoche.

Wie Meyer beschreibt, hat sich das Klinikum mit seinem Suchtkompetenzzentrum und der angeschlossenen Rehabilitations-Fachklinik umfassend auf eine Behandlung von Suchterkrankten eingerichtet. Erkrankte können von einer Vermittlung in ambulante Beratungs- und Behandlungsangebote über eine stationäre Akut-Entgiftung im Klinikum und eine stationäre oder ambulante Rehabilitation bis zur Vermittlung in eine Nachbetreuung und zur beruflichen Wiedereingliederung versorgt werden. Wie Meyer betont, erhalten auch solche Patienten Zugang zum suchtmedizinischen Angebot, die wegen Begleit- oder Folgeerkrankungen ins Klinikum gekommen sind. Und umgekehrt könnten auch Begleiterkrankungen der Suchterkrankten durch das umfassende diagnostische und therapeutische Angebot des Klinikums adäquat versorgt werden.

Im Klinikum auf dem Finkenhügel stehen nach den Infos von Meyer 18 Behandlungsplätze für die Akut-Entgiftung zur Verfügung. Die im Bischof-Lilje-Zentrum untergebrachte Rehabilitationsklinik „Fachklinik Möhringsburg“ umfasst 35 vollstationäre und sieben teilstationäre Plätze für die Rehabilitation. Es können Erkrankte ab 18 Jahren mit einer Alkohol-, Cannabis-, oder Medikamentenabhängigkeit behandelt werden. Infos/Kontakt zum Suchtkompetenzzentrum können Sie über die Internetseite www.klinikum-os.de oder www.fachklinik-moehringsburg.de erhalten.


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Silvia Kerst 
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