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Fünf Jahre Hilfe für Muskelkranke: Beratungsstelle im Klinikum hat sich bewährt

Beraten Muskelkranke im Klinikum Osnabrück (v.l.): Ulrich Vodde, Christa Scholz, Elke Rickling, Achim Tangelder.

Osnabrück, 20.05.2021. Neuromuskuläre Erkrankungen wie die durch den Astrophysiker Stephen Hawking bekannt gewordene Amyotrophe Lateralsklerose sind selten. Es gibt über 800 dieser Krankheiten, die landläufig unter dem Begriff Muskelschwund zusammengefasst werden – auch wenn nicht alle zwangsläufig in den Rollstuhl führen, ziehen die meisten von ihnen einschneidende Veränderungen im Leben der Betroffenen nach sich. 

Menschen, die von einer solchen Erkrankung betroffen sind, bekommen im Klinikum Osnabrück wichtige Hilfe: Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) hält das Haus auf dem Finkenhügel nun seit fünf Jahren eine von nur drei Fachstellen in Niedersachsen vor, in denen sich Betroffene und Angehörige unabhängig und kostenlos zu allen Fragen im Zusammenhang mit Muskelerkrankungen beraten lassen können. Außer in Osnabrück bestehen Sozialberatungen der DGM in Niedersachsen nur in Oldenburg und Hannover. Da aber im benachbarten Nordrheinwestfalen keine einzige existiert, wird die Einrichtung im Klinikum häufig auch von Klienten konsultiert, die aus dem südlich gelegenen bevölkerungsreichsten Bundesland kommen.

Zu den besonderen Merkmalen der Beratungsstelle gehört es, dass sie mit Profis besetzt ist, die dem Sozialdienst des Klinikums Osnabrück angehören. Das Krankenhaus hat die Sozialberatung auf Bestreben von Neurologie-Chefarzt Prof. Dr. Florian Stögbauer und Oberarzt Dr. Frank Neumann in einer bisher einmaligen Kooperation mit der DGM eingerichtet.

Patientinnen und Patienten, die sich an die DGM-Stelle wenden, werden von den drei Sozialarbeitern/Sozialpädagogen Christa Scholz, Elke Rickling und Ulrich Vodde beraten, die das Team des Sozialdiensts der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation des Klinikums bilden. Sie kennen sich mit allen Themen gut aus, mit denen sich Patienten und ihre Angehörigen nach der Diagnose einer Muskelerkrankung befassen müssen.

Die DGM ist im Klinikum außerdem mit Achim Tangelder vertreten, der den Verband als Kontaktperson in der Region vertritt. Tangelder ist selbst von einer Muskelerkrankung betroffen. Seit ihm ein Einsatz in seinem erlernten Beruf als Intensivfachkrankenpfleger nicht mehr möglich ist, arbeitet er in der Verwaltung des Klinikums und hat auch die Einrichtung der DGM-Beratungsstelle mit initiiert. „Muskelerkrankungen verlaufen schleichend und die Symptome verändern sich oft mit der Zeit“, erklärt Tangelder, „dadurch kommen im Verlauf der Erkrankung immer wieder neue Fragen auf, bei denen es wichtig ist, sich neutral beraten lassen zu können.“

Wie Christa Scholz betont, ist durch die Beratung und die darüber hinaus eingerichtete Neuromuskuläre Sprechstunde des Klinikums sichergestellt, dass Patienten auch im Anschluss an den Aufenthalt im Krankenhaus noch Hilfe erhalten können. „Viele Fragen kommen ja erst auf, wenn die Behandlung bei uns abgeschlossen ist und die Patienten wieder zuhause sind. Mit der Beratung und der Sprechstunde stellen wir einen fließenden Übergang sicher und können Erkrankte jederzeit auch später im weiteren Verlauf unterstützen.“

Die Sozialberatung hilft Menschen bei Antragstellungen, bietet Informationen oder vermittelt und vernetzt sie mit weiteren Stellen. „Es sind ganz unterschiedliche Fragen, mit denen sich die Klienten an uns wenden. Rehamaßnahmen werden ebenso angesprochen wie sozialrechtliche Fragen oder die Hilfsmittelversorgung und die häusliche Unterstützung“, erklärt Elke Rickling. Auch gehe es oftmals um Vollmachten, Patientenverfügungen und Betreuungsangelegenheiten.

Wie Ulrich Vodde berichtet, nehmen jährlich etwa 25 bis 30 Klienten die Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch, Tendenz steigend. Etwa die Hälfte von ihnen kommt aus dem direkten Einzugsbereich des Klinikums mit Osnabrück und den Nachbarlandkreisen, die anderen teilweise von weit darüber hinaus. „Wenn sich Klienten an uns wenden, bleibt es meistens nicht bei einem Kontakt, sondern wir unterstützen sie in mehreren Gesprächen und vielfach über einen längeren Zeitraum, wenn es beispielsweise um Leistungen der Pflege- oder Krankenkassen geht“, so Vodde.

Die DGM-Sozialberatung bietet Sprechstunden jeweils freitags von 13 bis 15 Uhr, außerdem sind weitere Terminvereinbarungen über Tel. 0541/405-6588 oder per E-Mail über elke.rickling@dgm.orgchrista.scholz@dgm.orgulrich.vodde@dgm.org möglich. Um auf allen Wegen erreichbar zu sein, hat sich die Beratungsstelle nun auch auf Videokonferenzen eingestellt. „Es ist aber weiter auch möglich, uns unter den jeweils gültigen Auflagen im Klinikum anzusprechen. Viele Klienten ziehen den persönlichen Kontakt weiter vor“, sagt Rickling. Achim Tangelder organisiert alle drei Monate Treffen der DGM-Selbsthilfegruppe und kann als Kontaktperson über Tel. 0541/4098-1002 oder per E-Mail über achim.tangelder@dgm.organgesprochen werden.


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
Leitung Marketing/Kommunikation
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E-Mail: silvia.kerst@klinikum-os.de 

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