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Frauen vor Gewalt schützen: Klinikum unterstützt Kampagne „Orange The Word“ – neue Notfallvisitenkarten eingeführt

Nicht wegsehen: Christiane Körbel-Peceny (re.) und Dr. Sabine Lange unterstützen die Kampagne „Orange The World“.

Das Klinikum Osnabrück hat in diesem Jahr erneut die Kampagne „Orange The World“ der Vereinten Nationen, mit der auf Gewalt gegen Frauen hingewiesen wird, unterstützt. Bei der vom internationalen Frauen-Serviceclub Zonta unterstützten Aktion wird ausgehend vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November mit orange beleuchteten Gebäuden und anderen Aktionen auf das vielfach verschwiegene Problem von Gewalt gegen Frauen und seine verheerenden Auswirkungen aufmerksam gemacht. 

Tatsächlich ist auch in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Und etwa jede vierte Frau erlebt mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Partner. Nachdem die Kampagne im Klinikum im Vorjahr erstmals ebenfalls mit einer in oranges Warnlicht getauchten Eingangshalle unterstützt wurde, wurden diesmal Strandfahnen und Plakate mit Warnungen vor Gewalt an Frauen am Eingang und im Wartebereich des Notaufnahmezentrums aufgestellt. Außerdem werden ab jetzt neue Visitenkarten mit Notfalltelefonnummern an Frauen ausgegeben. 

Die Aktion wurde wieder von der Ärztin Christiane Körbel-Peceny, der Leiterin der Krankenhaushygiene des Klinikums, initiiert, die auch dem Zonta-Serviceclub angehört. Wie sie erklärt, sollen die jetzt neu eingeführten Visitenkarten mit den Notfallnummern auf Dauer als Hilfsmittel beibehalten werden. „Die Visitenkarten sind klein und können von den Frauen, denen wir sie aushändigen, unauffällig verwahrt werden“, erklärt Körbel-Peceny. Nach ihren Angaben werden Frauen, die als Gewaltopfer in die Notfallambulanz kommen, nicht selten von den Männern begleitet, die vorher zugeschlagen haben und es verhindern wollen, dass sie Hilfe bekommen. Deswegen sei auch ganz bewusst die Entscheidung gefällt worden, die Kampagne in der Notfallambulanz laufen zu lassen. „Hierher kommen die Frauen, wenn sie Gewaltopfer geworden sind, so dass es wichtig ist, sie gleich hier darauf aufmerksam zu machen, dass es Hilfsmöglichkeiten gibt.“ 

Wie die Anästhesistin Dr. Sabine Lange vom Klinikum verdeutlicht, werden Frauen, wenn ein solcher Verdacht besteht, immer auf Hilfsmöglichkeiten aufmerksam gemacht. „Wir führen es dann zum Beispiel herbei, dass wir die Frauen allein untersuchen, damit wir ohne den ‚Begleiter‘ mit ihnen sprechen können. Darüber hinaus haben wir auch die Möglichkeit, die Frauen erst einmal auf eine Station aufzunehmen, damit sie den Männern entzogen sind und wir in Ruhe mit ihnen sprechen können“, erklärt sie. „In Ausnahmefällen können wir auch von uns aus die Polizei hinzuziehen. Das ist allerdings immer heikel, weil wir an die ärztliche Schweigepflicht gebunden sind, die nur dann nicht gilt, wenn Gefahr im Verzug ist.“

Nach den Worten von Lange kommt es immer wieder vor, dass Frauen in das Notaufnahmezentrum kommen, die offensichtlich Gewaltopfer geworden sind. „Eindeutige Handlungsmöglichkeiten bestehen für uns nur, wenn die Frauen um Hilfe bitten. Aus Angst vor ihren Partnern machen das aber viele nicht oder jedenfalls nicht sofort, so dass eine solche Visitenkarte, die sie unauffällig mitnehmen können, ein gutes Hilfsmittel ist.“ 

Für die Strandfahnen wurden Spendenmittel verwendet, die noch aus der von Dr. Sabine Lange angestoßenen Aktion zum Nähen und Verteilen von Mundschutzmasken zur Verfügung standen. „Einen weiteren Teil des Geldes haben wir jetzt noch an das Frauenhaus gespendet. Ich finde es sehr sinnvoll, es auf diese Weise einzusetzen“, sagte Lange. Die Kampagne „Orange The World“ läuft diesmal bis zum 10. Dezember. In dieser Zeit laufen weltweit in einer Vielzahl von Städten Beleuchtungsaktionen und anderen Veranstaltungen, die auf das Problem hinweisen. 

Für von Gewalt betroffene oder gefährdete Frauen gibt es in der Stadt und im Landkreis Osnabrück die Beratungs-  und Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt (BISS). Frauen, die Hilfe brauchen oder von Gewalt an anderen Frauen Kenntnis haben, können sich anonym und vertraulich an die Stellen wenden. BISS in der Stadt Osnabrück ist unter Telefon 0541 8601626 zu erreichen, BISS im Landkreis unter Telefon 05439 607137.

 


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
Leitung Marketing/Kommunikation
Telefon: 0541- 405-5100 
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E-Mail: silvia.kerst@klinikum-os.de 

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